Freitag, 28. Januar 2011

Neues von den Ägineten in der Münchner Glyptothek

Als Ägineten werden die Giebelskulpturen bezeichnet, die früher den Aphaia-Tempel der griechischen Insel Ägina geschmückt haben und heute in der Münchner Glyptothek bewundert werden können. Münchner, die von den Ägineten noch nichts gehört und an Giebelskulpturen wenig Interesse haben, müssen jetzt trotzdem weiterlesen, denn die Ägineten sind eine der ganz großen Nummern, die München zu bieten hat.

Warum? Es gibt fast keine vergleichbar erhaltene Giebelskulpturen. Und es gibt die Ägineten gleich in doppelter Ausfertigung in der Münchner Glyptothek - Skulpturen vom Ost- und vom Westgiebel - mit der weiteren Besonderheit, daß beide Skulpturengruppen um 500 v.Chr. in zeitlichem Abstand voneinander entstanden sind und den Übergang von der griechischen Archaik zur Frühklassik dokumentieren. Die Skulpturen des Westgiebels werden der Archaik zugerechnet, die des jüngeren Ostgiebels schon der Frühklassik. Auch ist der Aspekt der „antiken Polychromie“ zu erwähnen. Schon bei der Ausgrabung 1811 wurden Farbreste entdeckt und im 19. Jahrhundert international diskutiert. In jüngerer Vergangenheit ist dieses Thema durch die Ausstellung „Bunte Götter“ wieder aufgelebt, die ausgehend von der Münchner Glyptothek 2003/2004 mit bemalten Repliken von Ägineten weltweit durch namhafte Museen wanderte.

Neben dem Attribut „nicht bunt“ für antike Skulpturen geistert ja auch fälschlicherweise „nur Stein“ in den Köpfen herum. Stattdessen muß es bei den Ägineten teilweise „bleiernes Stirnhaar“ gegeben haben, von dem nur ein Loch zur Befestigung und unterschiedliche Verwitterungsspuren im Marmor geblieben sind, aus denen man ungefähr auf die Frisur rückschließen kann. An anderer Stelle hat man zahlreiche Befestigungslöcher für Bleilocken, von denen noch zwei gefunden werden konnten.

Neben den metallenen sind aber auch die steinernen Bestandteile nicht komplett. Teilweise kann man aus Überresten schließen, wie das früher ausgesehen hat. Etwa auf in die Stirn ragende Fangzähne bei einem Helm in Form eines Löwenkopfes, der statt der Fangzähne nur noch Abbruchstellen hat, oder bei einem anderen Kämpfer auf einen verschwundenen steinernen Helmbusch, weil auf dessen Rücken noch der stabilisierende Verbindungssteg übrig geblieben ist.

Von den Ägineten bin ich letztes Jahr gleich mehrfach angestupst worden. Zunächst via Phemios Aoidos, dessen Bezeichnung „Kronjuwelen der Glyptothek“ ich im Blog-Eintrag über die Münchner Glyptothek zitierte. Später bei der langen Nacht der Münchner Museen. Wir waren zwar etwas erholungsbedürftig und hatten vermieden, uns in der Glyptothek etwas erklären zu lassen, aber doch kurz bei den Ägineten mit einem Herrn mit Namensschild gesprochen, der die Ägineten als „unsere besten Stücke“ bezeichnete. Schließlich hat mir der im zweiten Teil Agrigent erwähnte Herr Dr. Mayer seinen Vorfahren Professor Ernst Mayer auch mit der Bemerkung vorgestellt, daß er die ihm als Mitarbeiter von 1821-1825 im Atelier Thorvaldsen in Rom bekannten Ägineten in München Anfang November 1827 ausgepackt und aufgestellt hat.

Passend wurde am 2. Dezember letzten Jahres ein Vortrag von dem Direktor von Glyptothek und Antikensammlungen, Professor Dr. Raimund Wünsche, mit dem Titel „Die Ägineten - Probleme der Deutung“ angeboten. Da mußte ich hin, die beiden Bilder von der Glyptothek und den Antikensammlungen habe ich an diesem Abend aufgenommen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der regelmäßigen Führungstermine in der Glyptothek und den Antikensammlungen (Donnerstag bzw. Mittwoch) vor Ort bei den Ägineten statt. Es gibt wenig feste Sitzgelegenheiten, aber an der Wand stehen genügend Klappstühle, mit denen man während des Vortrages auch gut in den Nebenraum zu den Skulpturen des anderen Giebels wechseln konnte. Anwesend waren schätzungsweise 30 - 40 Zuhörer. Wir wurden am Eingang mit Funkempfängern mit Ohrhörern ausgerüstet, so daß man dem Vortrag akustisch problemlos folgen konnte.

Münchner Glyptothek


Im Vortrag ging es darum, wer in den Giebelgruppen dargestellt wurde. Was dargestellt wurde ist anscheinend unstrittig: der später fertiggestellte Ostgiebel bezog sich auf den ersten, der ältere Westgiebel auf den zweiten Trojanischen Krieg. Allgemein bekannt durch Illias und Odyssee ist der zweite Trojanische Krieg. Im ersten Trojanischen Krieg töteten Telamon und Herakles den Trojanerkönig Laomedon und seine Söhne, abgesehen von Priamos. Im zweiten Trojanischen Krieg ist der überlebende Priamos König der Trojaner. Wichtig für das Verständnis ist der Bezug zu Ägina: der Telamon aus dem ersten Trojanischen Krieg ist Sohn des Aiakos, einem König von Ägina. Und ein Sohn des Telamon und Enkel des Aiakos nimmt wiederum am zweiten Trojanischen Krieg auf Seiten der Griechen teil, das ist Aias, in anderer Schreibweise Ajax.

Bei den Dargestellten gilt die Göttin Athene als sicher, die jeweils in der Mitte beider Giebelgruppen steht. Außerdem in der Ostgiebelgruppe Herakles wegen des erwähnten Löwenkopfhelms. Aias in der Westgiebelgruppe gilt wegen des noch erkennbaren Schildzeichens als sehr wahrscheinlich identifiziert.

Nach gängiger Interpretation sind die Kämpfer in ausgeglichene Kampfszenen eingebettet. Wenn Herakles als Bogenschütze einen gegnerischen Trojaner niederstreckt, dann muß an anderer Stelle ein Grieche fallen. Wenn Aias als erfolgreicher Kämpfer an prominenter Stelle direkt neben der Athene steht, dann muß der erfolgreiche Kämpfer an ihrer anderen Seite ein Trojaner sein, möglicherweise Hektor. Ich werde das nicht weiter erzählen, Sie können es mittels der am Schluß angegebenen Links nachlesen und sich ansehen.

Professor Wünsche hat dem Abend eine andere Interpretation dagegen gestellt: die Sieger in beiden Kampfszenen sind die Griechen, die Verlierer die Trojaner, wer fällt und stirbt muß folglich ein Trojaner sein, und die beiden am prominentesten dargestellten siegreichen Kämpfer rechts und links der Athene sind in beiden Giebelgruppen Griechen. Bei den beiden Griechen an der Seite der Athene vermutete er bei dem Ostgiebel Telamon und Peleus, beim Westgiebel Achill und Aias. Professor Wünsche erklärte das plausibel mit ihrer Beziehung zur Insel Ägina: alle sind Abkömmlinge des Königs Aiakos, Peleus und Telamon sind seine Söhne und Achilleus und Aias seine Enkel.

Nach dieser Interpretation kann der Bogenschütze vom Westgiebels, dessen bemalte Replik häufig im Zusammenhang mit den „Bunten Göttern“ zu sehen war, nicht mehr der trojanische Königssohn Paris sein. Er wäre dann eher ein skytischer Bogenschütze in Diensten der Griechen. Später ist mir dann der Herakles eingefallen - wenn in der zweiten Reihe Namenlose zugelassen werden und die Bedeutung vor allem auf den beiden hervorragenden Kämpfer rechts und links der Athene liegt, wie paßt das mit dem am Rande knienden Herakles zusammen? Da bin ich ergänzend an einem ausführlicheren Text zu dieser Interpretation interessiert, habe aber noch nichts gefunden.

Jetzt zum gefundenen Lesestoff. Einarbeiten in die Ägineten lohnt sich, denn ab Frühjahr 2011 soll es eine große Ausstellung in der Glyptothek geben, die sich mit den Ägineten-Ergänzungen von Bertel Thorvaldsen von befasst. Ich hatte Sie ja im zweiten Teil Agrigent auf diese Ergänzungen am Beispiel des Barberinischen Fauns hingewiesen und auch den erst kurz zuvor von Herrn Dr. Mayer gelernten Begriff „Purifizierung“ erwähnt. Die Ägineten wurden über 100 Jahre lang mit Ergänzungen von Bertel Thorvaldsen ausgestellt, die 1963 bei der „Purifizierung“ abgenommen wurden.

Staatliche Antikensammlungen München

In der Ausstellung sollen Thorvaldsens Ergänzungen an Kunstmarmorabgüssen der Ägineten zu sehen sein. Außerdem wird auch der „Paris“ neu eingekleidet zu sehen sein, dieses Mal nicht nur angemalt, sondern mit einem Gewand in Sprangtechnik. Lesen Sie dazu mehr in diesem Text von Raimund Wünsche in der Zeitschrift Aviso (ab Seite 20 in der pdf-Datei).

Professor Dr. Raimund Wünsche wurde von Jürgen Martin Möller im Rahmen des Alpha-Forums interviewt, in dem über die Glyptothek und seine frühen Beziehung zur Insel Ägina erzählt. Auf die Museums-Website können Sie ebenfalls einen Blick werfen. Sie sehen da gleich einen fallenden Ägineten aus dem ersten Trojanischen Krieg.

Ich hatte mich vor dem Vortrag mit der Wikipedia und mit der Website von Thomas Gransow kundig gemacht. Außerdem habe ich noch diese Website von Dr. Benno Kuppler mit einem älteren Aviso-Text über die seinerzeitige Münchner Bunte-Götter-Ausstellung gefunden.

Und im Projekt Gutenberg gibt es mehr zum ersten Trojanischen Krieg. Nach dem Vortrag mußte ich mich natürlich über Aiakos informieren, da ist wieder die Wikipedia hilfreich, mit der Sie sich die Söhne entlang über Peleus und Telamon zu Aias und Achill durchhangeln können.

Wenn Sie in den Texten herumstöbern werden Sie Verweise auf Adolf Furtwängler und sein Buch „Die Aegineten der Glyptothek König Ludwigs I. nach den Resultaten der neuen Bayerischen Ausgrabung“ von 1906 finden, das Buch gibt es digitalisiert bei der Universität Heidelberg.

Wie Sie sehen ist die Schreibweise uneinheitlich, mal Ägineten, mal Aegineten, seltener Aigineten, bei einer Suche wäre das zu berücksichtigen. Ich habe mich an der Schreibweise der Glyptothek orientiert.

Die Bleilocken habe ich nicht aus online verfügbaren Texten, sondern aus dem Buch „Glyptothek München. Meisterwerke griechischer und römischer Skulptur“ von Professor Wünsche. Es ist zwar noch die alte Interpretation der Ägineten drin, aber ich kann Ihnen das Buch trotzdem empfehlen. Machen Sie es wie ich: gehen Sie in der Vorweihnachtszeit in einen Vortrag von Herrn Professor Wünsche, kaufen Sie am Eingang ein paar Exemplare und bitten Sie ihn nach dem Vortrag die Exemplare zu signieren. Sparen Sie sich Kaufpanik in der Innenstadt und verwenden die Bücher als Nikolaus- oder Weihnachtsgeschenk und dann leihen Sie sich eines davon aus, um das mit den Bleilocken nachzulesen!

Donnerstag, 27. Januar 2011

Das Schatzregal

Derzeit wollen CDU und FDP in Hessen ein Schatzregal einführen. Ein Schatzregal ist nach der Wikipedia „eine rechtliche Regelung, nach der herrenloses, bis zum Zeitpunkt des Fundes verborgenes Gut mit seinem Auffinden Eigentum des Staates wird, ohne dass dazu ein weiterer (Übertragungs-)Akt erforderlich ist.“ Wie in der Wikipedia weiter steht, ist das Schatzregal „eine Ausnahme der Regelung zum Schatzfund in § 984 BGB, der sogenannten Hadrianischen Teilung. Dabei erwirbt das Eigentum am Fund je zur Hälfte der Finder und der Grundstückseigentümer. In den meisten deutschen Ländern enthalten die Denkmalschutzgesetze eine Vorschrift, die ein Schatzregal für Bodendenkmäler vorsieht. Ausnahmen sind Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.“

Anders ausgedrückt: es ist für den Finder wesentlich günstiger in einem Bundesland ohne Schatzregal etwas zu finden. Das hat vermutlich nicht nur Auswirkungen für den Finder, sondern auch auf die Frage, ob und wo ein Fund gemeldet wird. Die Wikipedia erwähnt den „Fundtourismus“ - man findet etwas in einem Bundesland mit Schatzregal, gibt den Fundort aber in einem Bundesland ohne Schatzregal an. Auf diese Weise wäre bspw. Bayern von einer hessischen Änderung direkt betroffen. Indirekt vermutlich dadurch, daß die hessische Einführung des Schatzregals auch eine entsprechende Diskussion in Bayern aufleben läßt.

Hier unter dem Titel „Soll Hessen ein Schatzregal einführen?“ von Dr. Klaus Graf im Archivalia-Blog umfangreiche Informationen. Bei ihm finden sich noch weitere Blog-Einträge zum Thema. Aktuell weist er auf einen Fernseh-Bericht in der hr-Sendung "Hauptsache Kultur" heute abend um 22.45 Uhr hin. Die Sendung soll nach seinen Angaben am Freitag, 4.50 Uhr und am Sonntag, 10.15 Uhr wiederholt werden.

Zudem noch einmal der Verweis auf die in meinem Blog-Beitrag „Versiegelt der Denkmalschutz Bayern?“ erwähnte Website von Thorsten Straub „Sondengänger in Deutschland“. Es geht u.a. um die unterschiedlichen Positionen der Interessengruppen, um gesetzliche Regelungen und darum, was wertvolle Funde dem Finder gebracht haben.

Dienstag, 11. Januar 2011

Grenzenlose Gaumenfreuden

Es geht jetzt gleich um „Grenzenlose Gaumenfreuden. Römische Küche in einer germanischen Provinz“. Für bei diesem Thema abwinkende Münchner will ich aber noch schnell den dringenden Hinweis auf die dicht gedrängten Vortragstermine loswerden, welche die Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. zusammengetragen hat. Heute geht es schon mit zwei Vorträgen los.

So, jetzt zum Thema „Grenzenlose Gaumenfreuden“. Und da sind Neusser im Vorteil, denn in ihrem Clemens-Sels-Museum findet noch bis nächsten Sonntag, 16.1.2011, eine Ausstellung unter diesem Titel statt. Interessieren täte mich die Ausstellung schon sehr, aber der Weg ist doch zu weit.

Es gibt auch ein gleichnamiges Begleitbuch, das ist zum Glück sehr gut unabhängig von der Ausstellung lesbar. D.h. es ist kein Katalog zur Ausstellung, es macht keine Bezüge, für die man die Ausstellung kennen müßte. Verständlich wird dies mit dem Vorwort, aus dem hervorgeht, daß Buch und Ausstellung ursprünglich eigenständige Ideen waren, die dann in Zusammenarbeit umgesetzt wurden.

Das Buch war ein „Impulskauf“ gegen Ende letzten Jahres. Ich hatte schon „Das römische Kochbuch des Apicius“ (herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Robert Maier, Reclam-Verlag, 1991, 7 Euro) seit der Zeit, als es nur 6,60 Euro kostete. Das Buch ist sehr gut, und Robert Maier hat auch die etwas „sperrigen“ Orginalrezepte durch seine Kommentare und durch Mengenangaben zu einigen Rezepten teilweise „gebrauchsfertig“ gemacht. Trotzdem ist das Buch für Koch-Experimente ungenutzt geblieben.

Ein neuer Versuch war das „Römer Kochbuch“ von Edgar Comes (2. Auflage 2010, Verlag Fel!x AG, 14,95 Euro), und bei dieser Gelegenheit habe ich auch „Grenzenlose Gaumenfreuden: Römische Küche in einer germanischen Provinz“ angeklickt (Jutta Meurers-Balke/Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.), Verlag Philipp von Zabern, 2010, 29,90 Euro). Das Buch von Edgar Comes hat einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht, die Rezepte sind noch „gebrauchsfertiger“ und zudem lecker bebildert und machen Lust endlich loszulegen. Aber etwas nachgekocht habe ich nicht - ich rede mich noch damit heraus, daß ich vor Weihnachten zeitlich ziemlich am Untergehen gewesen bin.

Wegen der fehlenden Praxis will ich deshalb zur Verwendbarkeit der beiden Bücher in der eigenen Küche nichts sagen. Nur noch soviel, daß ich das Buch von Edgar Comes wegen Empfehlungen via dem Twitter-Account von Chronico gekauft habe („das Römerkochbuch ist echt klasse“, „Edgar Comes von der Milites Bedenses, der Ultra-Koch der Szene“).

Den Kauf der „Grenzenlosen Gaumenfreuden“ habe ich auch nicht bereut. Das Buch liefert umfangreiche Informationen über die Küche der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln und Umland). Wie wurde gegessen, wer kochte, wie wurde gekocht, was wurde vermutlich vor den Römern gegessen, wie änderte sich das nach den Römern. Dann die einzelnen Gemüse- und Salatpflanzen, Obst, Nüsse, Fleisch, Geflügel, Eier, Fische, Meeresfrüchte, Gewürze, Getränke.

Das Buch ist umfangreich, überraschend umfangreich, aber natürlich nicht umfassend, weil vieles noch unbekannt geblieben ist und auch einiges keinen Platz im Buch gefunden hätte. Und es ist ja auch oft wie bei der Hydra - wenn man eine Frage beantwortet bekommt, dann fallen einem zwei neue ein.

Jetzt bin ich ganz zufrieden mit meiner Aufstellung. Edgar Comes verweist bei seinen Interpretationen genau auf die Apicius-Orginalrezepte, die kann ich dann gleich bei Apicius nachschlagen. Apicius würde ich auch dann behalten wollen, wenn ich nur bei der Theorie bleiben würde. Rezepte aus seinem Buch illustrieren die Zutaten-Beschreibungen in den „Gaumenfreuden“. Da ist es bei dem günstigen Preis ganz gut, das komplett und kommentiert zu haben. Wenn auch Apicius nicht die einzige Rezepte-Quelle ist, wie die „Gaumenfreuden“ darlegen. Und das Buch von Edgar Comes geht auch nicht nur auf die Praxis ein, sondern hat auch einen Theorie-Teil, der allerdings von den viel umfangreicheren „Gaumenfreuden“ überdeckt wird. Also sein Buch wird als dauernde Mahnung im Bücherregal stehen, mich endlich in die Praxis zu begeben.

Auf etwas will ich noch hinweisen. Ich finde jetzt im „Gaumenfreuden“-Buch beim Durchblättern nur einen einzigen Link, und der ist vorne im Impressum im Satz „detailliertere bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.“ Es ist ein schönes Buch, das mit seinen Verweisen „klassisch“ funktioniert und seinen Preis wert ist, das ist keine Frage. Nur bedeutet in dem Fall das klassische Funktionieren der Verweise, daß man sich in der Literaturliste einem Mix von gut und von nur sehr schwer zugänglicher Literatur gegenübersieht. Das müßte man ja einfacher haben können, man könnte ja das häufig zitierte Preisedikt des Kaisers Diokletian (wichtig um die damaligen Kosten der Nahrungsmittel einschätzen zu können) zumindest in brauchbaren Auszügen in ein kontrolliertes Wiki stellen und darauf verweisen. Oder man hört ja ab und zu von Digitalisierungsprojekten der Bibliotheken, ist da noch nichts brauchbares da, mit dem man die Literaturangaben ergänzen könnte? Vielleicht weil nur eine „Auswahl“ der „verwendeten Literatur dargestellt“ werden konnte? Vielleicht gibt es das in der „ausführlichen Literaturliste“, die auf der „Homepage des Labors für Archäobotanik des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln“ zu finden sein soll. Link steht leider nicht dabei. Na dann suchen Sie mal!

Samstag, 8. Januar 2011

Agrigent, fünfter Teil

Mit diesem Teil über das archäologische Museum, das Grabmal des Theron und den Äskulap-Tempel geht die am 31. August mit dem ersten Teil Agrigent gestartete Serie zuende. Den Sizilien-Reisebericht will ich mit Eraclea Minoa, Selinunt und der Villa Romana del Casale fortsetzen, zwischen diesen einzelnen Orten aber Blog-Einträge zu hiesigen Themen einstellen. Wer die Agrigent- und Sizilien-Teile zusammenhängend sehen möchte, den weise ich noch einmal auf die „Label“ unterhalb der Blog-Einträge hin, dort auf Sizilien oder Agrigent klicken.

Bild 1: Regionales Archäologisches Museum Agrigent

Ich hoffe der Sizilien-Reisebericht wird trotz der im Lande bleibenden Einschübe noch vor Beginn der Reisezeit im Frühjahr fertig. Falls nicht, dann für diejenigen, die beschriebene Reiseziele in ihre Sizilien-Reiseroute einbauen wollen, schon die folgende Anmerkung: die Fahrstrecken zur Villa Romana del Casale und nach Selinunt von unserem Domizil bei Raffadali waren zwar tragbar, aber schon recht lang (so eineinhalb- bis eindreiviertel Stunden für die einfache Fahrt). Mehrfach wollten wir nicht diese Strecke fahren. In Selinunt kann man aber wie bei den Tempeln und dem Museum von Agrigent mehr als nur einen Tag verbringen, außerdem eignet es sich als Standort für Touren nach Segesta und zu den letzten Refugien der Karthager an der Westküste. Und in der Nähe von Piazza Armerina und der Villa Romana del Casale wäre Morgantina mit dem zugehörigen Museum in Aidone sehr interessant, ein wenig weiter entfernt natürlich auch Enna.

Bild 2: Südseite Museo Archeologico Regionale Agrigento mit Ekklesiasterion und Oratorium des Phalaris


Also wenn man das sowieso mit Hotels realisieren würde, dann wäre aus unserer Sicht ein Hotel im Bereich Enna/Piazza Armerina/Aidone, eines bei Agrigent und eines bei Selinunt interessant. Eraclea Minoa wäre dann ein kleiner Abstecher von der Strecke Agrigent - Selinunt. Zum hierzulande anscheinend nicht so bekannten Morgantina der folgenden Appetithappen „Aphrodite comes home“. Deutschsprachig habe ich zu dem Thema nur diese Übersetzung gefunden „Die Venus von Morgantina kommt zurück nach Sizilien“.

Bild 3: Südseite Museo Archeologico Regionale Agrigento mit Ekklesiasterion und Kirche San Nicola

Jetzt zum Agrigenter archäologischen Museum, ich habe noch folgende Bezeichnungen gefunden: Archäologisches Museum San Nicola, Regionales Archäologisches Museum Agrigent, Museo Archeologico, Museo Archeologico Regionale. Es deckt die regionale Vor- und Frühgeschichte sowie die Zeit der Griechen und der Römer ab. Das „regional“ ist relevant - ich habe zu einer Replik im Agrigenter Museum einen Verweis auf ein Orginal in Syrakus im Hinterkopf. Also ohne die Aufgabenteilung näher recherchiert zu haben, dürfte das Museum in Syrakus gegenüber Agrigent die führende Rolle einnehmen.

Bild 4: Nordseite Archäologisches Museum Agrigent

Anderseits ist die Region weit definiert, Funde von Sant'Angelo Muxaro und unserem zeitweiligen Heimatort Raffadali waren im Museum zu finden. Die Ausstellungsstücke sind oft komplementär zu Sehenswürdigkeiten vor Ort, d.h. wenn man sich bei Sant'Angelo Muxaro die Grabhöhlen angesehen hat, dann gibt es im Museum Funde aus den Grabhöhlen. Und zu den nahen Tempeln zahlreiche gefundene Kleinteile, etwa die Wasserspeier. Den echten Telamon bzw. Giganten/Atlanten vom Olympieion habe ich im vierten Teil Agrigent schon vorgestellt, dazu gibt es im Museum weitere Telamonenköpfe und Modelle und Zeichnungen wie der Tempel ausgesehen haben könnte. Zudem einiges aus Orten, die draußen üblicherweise nicht auf der Besichtigungsliste stehen, bspw. eine umfangreiche Vasensammlung aus den griechischen Negropolen. Kurz, wenn man sich für die Sachen draußen interessiert, dann muß man auch in das Museum rein und für das Museum sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen.

Bild 5: Nordseite Archäologisches Museum Agrigent

Denn neben dem Vorzug, daß das Museum durch die zahlreichen regionalen Fundstätten schon sehr umfangreich mit Ausstellungsstücken bestückt ist, ist es selbst von archäologischen Fundstätten umgeben. Ich hatte im zweiten Teil erwähnt, daß hier der obere Marktplatz gelegen haben soll. Gesichert ist der zwischen dem 4. und 3. Jh. v.Chr. errichtete Versammlungsplatz (Ekklesiasterion) im Süden des Museums. Das beim Ekklesiasterion liegende Gebäude wird als „Oratorium des Phalaris“ bezeichnet und wurde zeitweilig für ein römisches Grabmal gehalten, mittlerweile gilt es als zwischen dem 2. und 1. Jh. v.Chr. entstandener griechischer Tempel.

Bild 6: Tomba di Terone vom Heraklestempel aus aufgenommen

Nördlich des Museums wurde ein Bouleuterion gefunden, ein Ort an dem sich der Rat der Stadt versammelte. Man konnte zwei verschiedene Bauphasen unterscheiden, eine zwischen dem 4. und 3. Jh. v.Chr. und eine im 3. Jh. n. Chr. Östlich über der Straße liegt ein ausgegrabenes Stadtviertel, dort wurden Gebäude in die Zeit des 4. und 3. Jh. v.Chr. und in die späte römische Kaiserzeit datiert. Da sind wir nicht hinüber, wir haben seinerzeit das Museum mit den Tempeln in Teil 4 kombiniert, Fußweg hinunter ca. 20-25 Minuten.

Bild 7: Grabmal des Theron mit  Heraklestempel im Hintergrund

Im Museum und bei den Tempeln gibt es viele Stellen, wo man problemlos eine Zeitlang genießen und andächtig verweilen kann - bei den Tempeln sogar mit dem Vorzug der vielen als Sitzgelegenheit herumliegenden Steine. Beim „Grabmal des Theron“ („Tomba di Terone“) hatte ich das Gefühl nicht. Trotz der Nähe zum Heraklestempel gibt es auch keinen Fußweg hinunter - wir haben unten an der Straße geparkt (ich glaube den vielversprechendsten Fußpfad von oben hinunter gab es erst weiter entfernt beim Concordia-Tempel, und der war sicher inoffiziell). Sehr nah kommen kann man dem Grabmal auch nicht, weil in ein paar Meter Abstand ein Zaun drumherum ist, und es ist auch nicht das Grabmal des Tyrannen Theron, sondern ein im 2.-1. Jh.v.Chr. unter römischer Herrschaft entstandenes.

Bild 8: Äskulaptempel mit Zufahrt von Norden

Das Grabmal ist trotzdem vermutlich in allen Agrigent-Reiseführern und ich tippe es wird dort auch bleiben, weil es nahe der Zufahrt durch die frühere Porta Aurea hoch zu den Tempeln steht, und da dürften heutzutage so ziemlich alle Reisebusse durchfahren. Um das Grabmal herum liegt die römische Negropole „Giambertoni“. Das Grabmal kann man aber nicht nur als Erinnerung an diese Negropole sehen, sondern generell an die gut sichtbaren Grabmale römischer Friedhöfe, die auch vor unseren Römerstädten neben den Straßen lagen.

Bild 9: Asklepiostempel von Norden

Schließlich der Asklepios-Tempel (oder Äskulap-Tempel, Tempio di Esclapio). Die Widmung ist durch Cicero überliefert. Der Tempel lag außerhalb der antiken Stadtmauern südlich der Tempelreihe auf dem Felsgrat, von der aus wir Bild 8 und 9 aufgenommen haben. Er kann aber nicht weit von der Verbindungsstraße zwischen dem Hafen und dem Haupttor Porta Aurea beim Herakles-Tempel gelegen haben, also er lag ziemlich prominent draußen. Bei Ausgrabungen sind dort ein Brunnen, eine Zisterne und 28 Räume gefunden worden, die vermutlich dem Aufenthalt von Kranken dienten. Die erkennbaren Tempelreste sollen aus dem 4. Jh. v.Chr. stammen, die auf vorhandenen archaischen Strukturen aufbauten. Es soll dort ein Mix aus sakralen und therapeutischen Behandlungen gegeben haben, die Gebäude waren eine Kombination aus religöser Stätte und Krankenhaus.

Bild 10: Wegweiser zum Tempio di Esclapio

Am besten herangekommen sind wir via der ganz am Ende des zweiten Teils vorgestellten Schnellstraße nach Porto Empedocle, allerdings haben wir uns dort nicht zu halten getraut. Das im zweiten Teil und das hier eingestellte Bild von den Tempelresten sind aus dem fahrenden Auto aufgenommen.

Bild 11: Asklepios-Tempel Agrigent

Von Norden über den im Bild 8 und 9 erkennbaren Feldweg haben wir es auch versucht. Man kommt zum Feldweg, wenn man die beim Theron-Grabmal zu sehende Straße Richtung Osten weiterfährt. Es gab dort sogar ein in den Feldweg hineinweisendes Schild. Aber am Zauntor des Geländes des in Bild 9 schräg rechts vor den Tempelresten zu sehenden Gebäudes ging es schon nicht mehr weiter.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Agrigent, vierter Teil

Nachdem ich den dritten Teil des Agrigent-Reiseberichts mit dem Herakles-Tempel beendet habe, kommt nun in westlicher Fortsetzung dieser Tempelreihe der Tempel des olympischen Zeus (Olympieion, Tempio di Giove Olimpico, Jupiter-Tempel).

Für die Topographie der Tempelreihe hatte ich im zweiten Teil Agrigent den Vergleich mit einem linken, mit einem Rock bekleideten Oberschenkel verwendet. Der Vergleich funktioniert vom östlichsten der Tempel, dem Juno-Tempel, bis zum Herakles-Tempel ganz gut, weil da das Gelände nach Süden abrupt und nach Norden (Richtung rechter Oberschenkel) sachte absteigt. In der Fortsetzung gibt es zwar weiterhin das abrupte Abfallen des Geländes nach Süden, das oben liegende Gelände wird aber flächiger. Das kann man schon am Foto von dem Parkplatz unterhalb des Herakles-Tempels im zweiten Teil sehen. An diesen Parkplatz schließt sich links das Gelände mit dem Olympieion an.

Bild 1 Blick vom Tempel des olympischen Zeus hinüber zum Herakles-Tempel

Über den Tempel des olympischen Zeus schreibt der schon im letzten Teil zitierte, vor Ort gekaufte Führer: „Dieses gigantische Monument stellt in seinen Ausmaßen wie in seiner architektonischen Form ein wahres Rätsel dar“. Es soll der größte je gebaute dorische Tempel gewesen sein, der aber bei der Eroberung von Akragas durch die Karthager 406 v. Chr. noch nicht vollendet war.

Mir fehlt der Hintergrund auf welchen Grundlagen die einzelnen Aussagen in den Führern und in der Wikipedia gemacht sind. Ich vermute aber, daß die Aussagen sehr unterschiedlich belastungsfähig sind.

Bild 2 Kapitell und Steine vom Tempel des olympischen Zeus Agrigent

Sicher werden wohl die Abmessungen der Bodenfläche sein. Besonderheiten wie die durch eine Mauer verbundenen Pseudosäulen und die Telamone werden auch immer wieder angeführt. Auch die Widmung des Tempels scheint durch antike Autoren gesichert zu sein. Irgendwo wird dann aber die Spekulation beginnen, man sollte das einleitende Stichwort „Rätsel“ im Hinterkopf behalten.

Bild 3 Nachgebildeter Telamon vom Olympieion Agrigent

Begünstigt wird die Unsicherheit wohl zum einen durch die Besonderheiten, wodurch man schlecht woanders Erforschtes übertragen kann. Zum anderen durch die Verwendung von relativ kleinen Steinen für den Riesenbau, bspw. wurden die Halb- bzw. Pseudosäulen aus fächerartig angeordneten Steinen errichtet. Die kleineren Steine ermöglichten die Wiederverwendung an anderer Stelle, d.h. viele Steine sind weg, außerdem wird man den verbliebenen vermutlich schwerer den Verwendungszweck ansehen.

Bild 4 Telamon vom Olympieion im archäologischen Museum Agrigent

Als Ergebnis klingt manches bei dem einen etwas gewisser, was bei anderen nur eine Vermutung ist. Etwa die Aussage in der Wikipedia, daß wegen den geschlossenen Zwischenräumen zwischen den Säulen nur die Ringhalle ein Dach hatte und die Cella nach oben offen war. Das im Wikipedia-Abschnitt über den Tempel verlinkte Modell basiert nach meinem vor Ort gekauftem Führer auch nur auf einer von zahlreichen Theorien über das Aussehen des Tempels.

Bei den 7,65 m hohen Telamonen (bzw. Atlanten/Giganten) erwähnt die Wikipedia die „karthagischen Züge“, diese Interpretation findet sich auch im Kommentar von Peter Burket zum ersten Teil Agrigent. Mein vor Ort gekaufter Führer erwähnt dies überhaupt nicht, und mir erscheint es nicht so plausibel.

Bild 5 Blick vom Olympieion-Gelände zur Dioskurentempeleckenrekonstruktion

Zwar fand die Geld und Sklaven für den Tempelbau liefernde Schlacht von Himera im selben Jahr wie die Schlacht von Salamis gegen die Perser statt, was für eine irgendwie geartete Inszenierung als den Mutterlands-Griechen gleichwertige Verteidiger der griechischen Kultur spricht. Aber an der Schlacht waren verschiedenste Völkerschaften auf Seiten der Karthager beteiligt - es ist schwer zu glauben, daß von diesen Kriegsgefangenen gerade die Karthager als Sklaven übrig geblieben sind. Und wie kann man deren „karthagische Züge“ von den anderen Völkerschaften abgrenzen? Schließlich sollen die politischen Veränderungen nach der Schlacht anscheinend nicht so gravierend gewesen sein, als daß so ein demütigendes Nachtreten dazu passen würde.

Bild 6 Aufnahme Dioskurentempel in Richtung Norden

Fragen über Fragen - und mein Überblick vor Ort war auch nicht besser. Also etwa was in diesen geordneten und ungeordneten Ansammlungen von Steinen mit der Lage des Tempels und was mit den im Führer erwähnten „Überbleibseln des monumentalen Altars“ und der „interessanten Ausgrabungsstätte mit der unteren Agora (Marktplatz)“ zu tun hatte.

Das häufig abgebildete Kapitell in Bild 2 und die Telamon-Nachbildung in Bild 3 waren aber schnell zu finden. Bild 1 zeigt einen Blick vom Gelände hinüber zum Herakles-Tempel. Bild 4 zum Größenvergleich den echten Telamon im Museum.

Bild 7 Giardino della Kolymbetra

Bild 5 zeigt den Bereich westlich des Tempels des olympischen Zeus mit der rekonstruierten Ecke des Dioskurentempels (Tempio di Castore e Polluce, Tempel von Castor und Pollux). Der Name steht auf ähnlich schwacher Grundlage wie beim Concordia- und beim Juno-Tempel, er wird ganz anders zugeordnet gewesen sein. Wie in der Wikipedia beschrieben gilt die Rekonstruktion als ein Wahrzeichen des heutigen Agrigento, obwohl die Rekonstruktion selbst umstritten ist.

Bild 8 Garten von Kolymbetra

Im Bereich des Dioskuren-Tempels finden sich Überreste des Heiligtums der chthonischen Gottheiten (bzw. Erdgötter). Es soll eines der wichtigsten Heiligtümer von Akragas gewesen sein, die Griechen haben diesen Platz von einheimischen Bewohnern übernommen. Diesen Erdgöttern wurde nicht wie im Zusammenhang mit dem Altar des Juno-Tempels im dritten Teil Agrigent beschrieben durch Verbrennen auf großen Altären geopfert, sondern es gab Vertiefungen, in die das Blut der Opfertiere laufen konnte.

Rechts des Dioskuren-Tempels ist in Bild 5 so ein Altar zu erkennen. Eine Aufnahme dieses Altars ist in der Wikipedia zu finden. Ich habe da beim Fotografieren gepatzt, unsere Bilder sind sogar mit dem Dioskurentempel im Hintergrund des Altars aufgenommen, aber alle mit mir an unpassender Altar-Stelle, die rücke ich nicht heraus.

Bild 9 Auffahrt westliches Südtor Akragas

Bei der Baumreihe in Bild 5 im Hintergrund von Altar und Dioskurentempel geht es abwärts. Auf der anderen Seite dieses Einschnittes in die Felsplatte, jenseits der sichtbaren Bahnlinie, sollten sich direkt an der Bahnlinie nach meinem Führer die die Reste des Vulkan- bzw. Hephaistos-Tempels befinden, an den wir nicht herangekommen sind. Die heutige Benennung führt der Führer auf eine in der Nähe befindliche Schwefelquelle zurück.

Bild 10 Auffahrt westliches Südtor Akragas

In dem kleinen Tal dazwischen ist heute der Garten von Kolymbetra (Giardino della Kolymbetra) angelegt. Nach der Schlacht von Himera soll ein unterirdisches Wassersammelsystem gebaut worden und daraus gespeist hier ein See entstanden sein. In Bild 6 sind im Hintergrund Schilder zu erkennen, einer davon ist der von Bild 7, dort führt ein Pfad hinunter. Bild 9 zeigt die Reste einer Auffahrt bei dem in der Nähe des Dioskurentempels gelegenen Stadttor. Das ist nicht mit dem im zweiten Teil erwähnten Haupttor beim Herakles-Tempel zu verwechseln, dessen Auffahrt heute vertieft und erweitert durch eine Straße genutzt wird.